Fast so oft wie früher nach den Kriegen kommt es heute vor, dass ein Elternteil mit dem Kind allein lebt. Waren es damals aufgrund der Gegebenheiten fast immer die Väter, die fehlten, weil sie im Krieg gefallen waren, so ist es heute nicht mehr so selbstverständlich, dass immer eine Mutter mit einem Kind allein ist.
Allein schon die Ursachen können ganz verschieden sein. Während es Frauen gibt, die ganz bewusst ein Kind ohne Mann haben wollen sind es natürlich viel öfter ungewollte Umstände, die dazu geführt haben. Es gibt besonders häufig den Fall, dass der Erzeuger das Weite gesucht hat, meist noch vor der Geburt. Weiterhin gibt es jene, die sich haben scheiden lassen, und das meist auch nicht ohne Grund. Die also das Leben mit dem Kind allein für besser erachtet haben als zu dritt. Und schließlich die, bei denen einer des Elternpaares verstorben ist. Das ist besonders hart, denn zu der Trauer des Überlebenden, kommt noch die Hilfe für das Kind, das ebenfalls einen schweren Verlust erlitt und dann noch Planlosigkeit, wie der Alltag in Zukunft bewältigt werden soll.
Eine entscheidende Rolle spielt auch das Alter des Kindes. Kennt es die Situation gar nicht anders? Oder ist der Verlust eines Elternteils plötzlich eingetreten und das Kind ist schon etwas größer? Für die Bewältigung des täglichen Stresses ist es da sehr hilfreich, wenn man Familie und Freunde hat, die helfen. Denn auch das beste Elternteil ist selbst einmal krank, oder kann nicht zu Hause bleiben, auch wenn das Kind krank ist oder Ferien hat. Nicht unbedingt einfacher wird es, wenn es mehrere Kinder gibt. Ist eines schon etwas älter, kann es vielleicht auf die jüngeren Geschwister aufpassen. Aber sind mehrere Kinder klein, ist es allein kaum zu schaffen. Hat man große Probleme den Alltag zu bewältigen, sollte man sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen. Dafür gibt es Ämter die helfen und die richtigen Anlaufstellen nennen.
Eine ganz andere Art der Hilfe kann es sein, wenn man im Wohngebiet einen Aushang macht. Vielleicht gelingt es, mit anderen alleinstehenden Elternteilen und deren Kindern eine Art großer WG zu gründen oder zumindest Wohnungen im gleichen Haus zu beziehen. So können die Kinder zusammen spielen, sich bei den Hausaufgaben unterstützten, zusammen zum Training gehen und so weiter. Unter den Eltern lässt sich so leichter immer einer finden, der für die Kinder da ist. Am effektivsten läuft eine solche WG, wenn eine Mutter oder ein Vater eventuell ohnehin ohne Arbeit ist, und dafür eine Art Tagesmutter für die anderen wird. So sind alle gut versorgt, und dank der Bezahlung der anderen Eltern kann derjenige wieder etwas erleichterter in die Zukunft blicken.