Viele Europäer sehen sich nicht in der Lage, die passiven Meditationsübungen, die in Fernost üblich sind und auch hierzulande gelehrt werden, für sich umzusetzen. Sie finden nicht die nötige körperliche Stille, um auch geistig zur Ruhe kommen zu können. Manch einem hilft hier die Umstellung auf eine der passiven Meditationsmethoden. Dabei ist die Vielfalt sehr groß. Von Gehmeditationen bis zu Methoden der Teezeremonie oder dem Spiel der Bambusflöte. Die Kunst der Gartengestaltung oder der Blumenarrangements, hierzulande auch als Ikebana bekannt, können ebenfalls als meditativer Ritus durchgeführt werden. In Trainings-Zentren oder Zen-Klostern ist es sogar möglich, Dinge, die täglich erledigt werden müssen, in die Meditationen einzubeziehen, wie die Arbeiten in Garten oder Haushalt. Tantra ist eine der Methoden, die innerhalb der indischen Philosophie bekannt sind. In die Rituale werden vielfach sexuelle Handlungen mit einem Partner einbezogen.
Denn die Sexualität wird in dieser Lehre als Weg zur Quelle der Lebenskraft angesehen. Ziel sind hier spirituelle Erfahrungen, die auch im Neo-Tantra beschrieben werden. Diese wiederum wird im privaten Bereich betrieben aber auch in kommerziellen Tantraschulen angeboten. Vor allem seit den 70er Jahren hat sich diese Art der Meditation in Europa und Amerika ausgebreitet. Die bekannteste und beliebteste Art der aktiven Meditation dürfte Yoga geworden sein. Es gibt darüber inzwischen zahlreiche DVDs und Bücher, bekannte und beliebte Schauspieler haben sich des Themas angenommen und sind in dieser Art der Meditation wahre Meister geworden, siehe Ralf Bauer. Die Kunst des Yogas besteht darin, verschiedene Körperhaltungen- und Übungen sowie Atemtechniken zusammenzubringen, und dazu noch Dinge wie Fasten oder Ähnliches zu praktizieren.
Die Gruppen der Übungen, die hier gemacht werden, haben Bezeichnungen wie Asanas, Kriyas oder Askese. Das Ziel von Yoga wird als „Einswerden mit Gott" beschrieben. Yoga zählt als eine der klassischen Schulen der indischen Philosophie. Allerdings gibt es inzwischen viele verschiedene Wege und Formen. Allein schon die Art der Konzentration ist verschieden. Während manche Methoden die geistige Meditation in den Mittelpunkt stellen, ist es bei anderen die Körperliche. Yoga dürfte die einzige Art der Meditation sein, die es in die deutschen Volkshochschulen geschafft hat. Es gibt hier Kurse, die sogar von hiesigen Krankenkassen unterstützt werden. Denn nachweisen lassen sich positive Effekte auf körperliches wie geistiges Wohlbefinden durch Yoga. So soll es eine heilende Wirkung haben auf Schlafstörungen und Durchblutungsprobleme, Rücken- und Kopfschmerzen sowie andere Volkskrankheiten.
Eine weitere Art der aktiven Meditation ist die Geh-Meditation. Der buddhistische Mönch Thich Nhat Hanh lebt seit den 70ern in Frankreich und verbreitet diese Lehre von der Meditation, die ihren Focus auf das Gehen des Menschen richtet. Ebenso gibt es Meditationen, die den Tanz für sich nutzen. Trancetanz ist ebenso möglich wie die Bewegungen in der islamischen Mystik.