Wenn es sich um die erste Mastitis und sich kein Abszess gebildet hat, wird mit Kühlung, Entzündungshemmern und Antibiotika behandelt. Vor allem bei Brustentzündungen außerhalb der Schwangerschaft werden der Patientin zusätzlich Prolaktin-Hemmern gegeben, die die Milchsekretion blockieren.
Wichtig ist vor allem eine ausreichend lange Behandlungsdauer, um ein Wiederkehren der Beschwerden oder die Bildung von Abszessen zu vermeiden.
Patientinnen, die die Brustentzündung während der Stillzeit entwickeln, sollten die Milch zunächst abpumpen und die Brust weitestgehend entleeren. Unter Umständen müssen der Patientin auch vorübergehend Medikamente gegeben werden, die die Milchproduktion einschränken. Die junge Mutter kann im Verlauf individuell mit dem Arzt besprechen, ab wann weiter gestillt werden soll.
Liegt bei der Patientin ein Abszess in der Brust vor, muss dieser operativ geöffnet und entleert werden. Dabei wird zusätzlich Gewebe von der Wand des Abszesses entnommen, die anschließend unter dem Mikroskop untersucht werden kann. Zudem wird ein Abstrich entnommen, um die Art der Keime und deren Resistenzen gegen Antibiotika zu bestimmen.
Chronische Entzündungsherde, sowie Restgeschwüre und Fisteln vergangener Mastitiden lassen sich in der Regel anhand kleiner Eingriffe entfernen.
Sind die Brustentzündungen aufgrund anderer Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen, entstanden, muss zunächst die Grunderkrankung behandelt werden.
Um wiederkehrenden Brustentzündungen vorzubeugen, sollte jede Brustentzündung außerhalb der Stillzeit mindestens drei Wochen lang mit so genannten Prolaktin-Hemmern behandelt werden.
Junge Mütter sollten nach der Geburt darauf achten, das Kind zunächst häufig anzulegen, um einen Milchstau zu vermeiden. Nach jeden Stillen sollte außerdem nach Knoten Verhärtungen getastet werden, an denen sich noch Milch in den Drüsen befindet. Diese sollten sanft ausgestrichen und so entleert werden.
Zudem kann das Hochbinden der Brüste mit einem festen BH in der zeit des Stillens Erleichterung verschaffen. Zudem ist eine sorgfältige Hygiene sehr wichtig, damit der Wochenfluss keinen Kontakt zur Brust bekommt. Nach dem Abstillen sollte die Mutter schließlich darauf achten, ob eine Sekretbildung längere Zeit bestehen bleibt. Ist dies der Fall, sollte diese therapiert werden, bevor eine Brustentzündung entstehen kann
Prognose
Eine akute Brustentzündung kann sich in vielen Fällen ohne Behandlung zurückbilden, oder heilt mit der entsprechenden Therapie rasch ab. In einigen Fällen kommt es jedoch zu einer Gewebeeinschmelzung und Bildung einer so genannten Abszesshöhle, die mit Eiter gefüllt ist. Wenn dieser Abszess nahe hinter der Brustwarze oder direkt unter der Haut liegt, kann er sich von selbst über das Milchgangsystem oder die Haut nach außen entleeren.
Größere und tiefer liegende Abszesse sollte der Arzt öffnen und reinigen, da sich sonst Verbindungen zur Haut (Fisteln) bilden können, die wiederum Eintrittspforten für Bakterien in das Brustgewebe darstellen. Brustentzündungen außerhalb der Stillzeit (Mastitis non-puerperalis) verlaufen häufig chronisch, das heißt die betroffene Frau hat immer wieder damit zu tun. Einen solchen chronischen Verlauf findet man in 30 Prozent der Fälle von Brustentzündungen.