Liegen Sie auch oft nachts wach und können nicht einschlafen, während Ihr Partner ganze Wälder absägt? Schnarchen ist oft ein Problem - und zwar meist nicht nur für den Schnarchenden selbst. Nicht selten wird die nächtliche Geräuschkulisse zur Belastung einer Beziehung; nämlich immer dann, wenn der Partner schnarchbedingt nicht schlafen kann. Doch auch für den Schnarcher kann es gefährlich werden. Je nach Ursache kann es nämlich zum so genannten Schlafapnoe-Syndrom kommen. Hierbei handelt es sich um wiederholte Atemaussetzer während des Schlafes, durch die sich das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko erhöhen kann. In den meisten Fällen werden Schnarcher, auch wenn sie es selbst nicht bemerken, durch ihre eigenen Geräusche um wichtige Tiefschlafphasen gebracht und sind dementsprechend morgens weniger erholt.
Statistisch gesehen schnarchen Männer tatsächlich öfter als Frauen. Bis zu 80 Prozent der über 50-Jährigen sind Schnarcher, Frauen sind nur halb so oft betroffen. Eine verlässliche Aussage zur Ursache dieses Phänomens gibt es bislang nicht. Man vermutet jedoch, dass der von den Männern verursachte nächtliche Lärm ursprünglich der Abschreckung von Feinden diente. Dies würde auch erklären, warum viele Frauen keine oder nur wenige Probleme mit dem Schnarchen ihrer männlichen Partner haben. Denn Umfragen zufolge weckt nur ein kleiner Prozentsatz der Frauen den schnarchenden Gatten. Viele können die Lärmbelastung erfolgreich ignorieren.
Ein Patentrezept zur Behandlung des Schnarchens gibt es übrigens nicht. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass die Ursachen vielfältig sein können. Wo das charakteristische Geräusch entsteht hängt insbesondere vom Körperbau des Einzelnen und anderen Faktoren ab. Die von der Industrie beworbenen Anti-Schnarch-Produkte helfen also nur in Einzelfällen, nämlich dann, wenn sie zufällig genau die im individuellen Fall vorliegende Ursache bekämpfen. Ein Arzt kann hingegen die Ursache des eigenen Schnarchens gezielt ausfindig machen und eine entsprechende Behandlung in die Wege leiten. Selbstversuche gehen zudem oft ins Geld. Denn die Krankenkassen zahlen nur dann, wenn das Schnarchen nicht nur störend sondern im Konkreten Fall auch gesundheitsgefährdend ist.
Oft hilft bereits die Veränderung der Schlafposition. Denn die nächtliche Rückenlage fördert das Schnarchen im Allgemeinen. Wer stattdessen auf der Seite oder in Bauchlage schläft, wird das unangenehme Geräusch oftmals ganz von alleine los. Auch Übergewicht ist ein Faktor, der Schnarchen begünstigt. Gewichtsreduktion vertreibt das Schnarchen daher in vielen Fällen. Auch der übermäßige Genuss von Alkohol sowie Beruhigungs- und Schlafmitteln fördert den nächtlichen Lärm. Denn diese sorgen für eine Entspannung der Muskeln.
Letzte Aktualisierung am 09.08.2010.