Die Menstruation, die weibliche Regelblutung, zeigt an, dass der Körper einer Frau den normalen Fruchtbarkeitszyklus durchläuft. Sie stellt sich mit der weiblichen Pubertät ein und endet mit der Menopause. Im Normalfall sollte die Menstruation kaum belastend sein. Unterbrochen oder gestört wird der Zyklus durch
Viruserkrankungen oder die neuartigen mRNA-Impfstoffe können tatsächlich zu Veränderungen des Menstruationszyklus führen. Einige Studien beschäftigen sich mit der Auswirkung von Covid-19-Infektionen auf den weiblichen Zyklus. Berichte und Erfahrungen von Long-Covid-Patientinnen liefern ebenfalls Hinweise. Weitere Aufzeichnungen existieren mittlerweile über entsprechende Nebenwirkungen durch die Impfung.
Mit Beginn der Pubertät verläuft die monatliche Blutung oft noch unregelmäßig. Ähnlich endet die Menstruation mit der Menopause: Sie bleibt nach und nach aus. Im fruchtbaren Lebensabschnitt dazwischen durchläuft der Organismus der Frau einen Zyklus, der jeweils zwischen 26 und 32 Tage in Anspruch nimmt. In diesem Abschnitt reifen mehrere Follikel (Eibläschen) heran. Von diesen kann meist nur eines befruchtet werden. Zeitgleich baut sich innerhalb der Gebärmutter die Schleimhaut auf, in der sich die Eizelle nach einer erfolgten Befruchtung einnisten kann.
Der Eisprung, die Freigabe der gereiften Eizelle, findet etwa nach der ersten Hälfte des Zyklus statt. Die befruchtungsfähige Eizelle wandert in Richtung Gebärmutter. Das nun leere Eibläschen gibt währenddessen das Gelbkörperhormon Progesteron ab, das die körperlichen Voraussetzungen für eine Schwangerschaft schafft.
Findet keine Befruchtung der Eizelle statt, sinkt der Progesteronspiegel wieder ab und der Zyklus endet nach weiteren 14 Tagen. Die überflüssig gewordene Gebärmutterschleimhaut wird bei der Menstruation abgestoßen. Dies geht mit einem Verlust von etwa 80 bis 150 Milliliter Blut vor sich.
Der Einfachheit halber wird ein Zyklus ab dem ersten Tag der Menstruation an berechnet. Ein regelmäßiger Zyklus ist ein guter Hinweis auf die Fruchtbarkeit der Frau. Sind die Abläufe gestört, ist sie möglicherweise nicht in der Lage, schwanger zu werden.
Gewöhnliche Menstruations-Symptome wie leichte Bauchkrämpfe oder Müdigkeit lassen sich meist mit einfachen Hausmitteln lindern: Spezielle Kräutertees, etwas Ruhe oder eine Wärmflasche helfen bereits. Die Einnahme von Magnesium etwa wirkt Muskelkrämpfen entgegen und hilft so gegen die bekannten ziehenden Schmerzen zu Beginn der Menstruation.
Verschiebungen im Zyklus oder das Ausbleiben der Regelblutung verursachen nicht zwangsläufig Beschwerden. Doch wird die Menstruation „unberechenbar“, ist dies äußerst lästig. Die Anwendung natürlicher Verhütungsmethoden ist nicht mehr möglich. Frauen mit Kinderwunsch können ebenfalls nicht mehr planen.
In Zeiten extremer körperlicher oder psychischer Beanspruchung oder einer Mangellage „pausiert“ der Körper der Frau, um ihre Ressourcen zu schützen.
Naturgemäß bleiben Monatsblutungen während einer Schwangerschaft und häufig auch während der Stillzeit aus. Viele „Brüche“ im Fruchtbarkeitszyklus sind nur vorübergehender Art und nicht weiter beunruhigend.
Als deutliche und möglicherweise bedenkliche Störungen des Zyklus gelten die folgenden Symptome:
Virus-Erkrankungen wie die Infektion mit Covid-19 beispielsweise sind Auslöser für diese Art von Zyklusstörungen. Ebenso wurden solche Symptome nach Verabreichen der mRNA-Impfstoffe beobachtet.
Weitere, tiefere Ursachen für einen unregelmäßigen oder extrem belastenden Zyklus sind beispielsweise
Die dabei auftretenden Beschwerden müssen dringend behandelt werden.
Einige der aufgezählten Störungen verfolgen die betroffenen Frauen oft schon in jungen Jahren. Andere stehen im direkten zeitlichen Zusammenhang mit Krankheiten, Aborten, körperlichen oder psychischen Traumata.
Genauen Aufschluss über anhaltende Störungen und Beschwerden in Verbindung mit Zyklusverschiebungen geben nur ausführliche Untersuchungen beim Gynäkologen.
In einigen Fällen beobachteten Frauen nach einer überstandenen Infektion mit Covid-19:
Mittlerweile wurden Studien durchgeführt, um dieses Phänomen zu untersuchen. Der Hormonstatus der betroffenen Frauen hatte sich offenbar nicht verändert. Dennoch veränderte oder verstärkte sich die Menstruation bei etwa 20 Prozent der Studienteilnehmerinnen.
Gynäkologen erklären diese Veränderungen mit der Auswirkung von Stress und körperlicher Belastung auf den Zyklus. Stress erhöht die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol. Dieser wiederum beeinträchtigt die Produktion der weiblichen Hormone, die für den Zyklus notwendig sind. Vergleichbare Zyklusstörungen werden auch nach anderen Infektionskrankheiten, nach Operationen oder durch weitere Belastungen hervorgerufen.
Ein chinesisches Forschungsteam fand eine weitere Erklärung: Das Sars-CoV-2-Virus bindet sich an bestimmte Rezeptoren, die ihrerseits gehäuft in Eierstöcken, Uterus, Vagina oder Plazenta auftreten. Der Rezeptor ACE2 wiederum reguliert die Ausschüttung von Hormonen, die Eisprung, Entwicklung und Funktion des Gelbkörpers und Gewebeaufbau in der Gebärmutter steuern. Demnach wäre langfristig zu untersuchen, ob das Virus sich nachhaltig negativ auf die weibliche Fruchtbarkeit, die Qualität und Gesundheit der Eizellen auswirkt. Noch ist das Ergebnis offen. Lebensalter und -situation der Probandinnen spielen bezüglich Fruchtbarkeit eine weitaus größere Rolle als eine überstandene Infektion mit Covid-19. Da sich die beschriebenen Zyklusschwankungen nach einiger Zeit wieder in ihren normalen Rhythmus einpendeln, ist davon auszugehen, dass Fruchtbarkeitsstörungen durch die Infektion reversibel sind.
Bei Zyklusstörungen infolge einer mRNA-Impfung verweisen Mediziner auf die große Zahl der Geimpften in der Coronazeit. Demnach müsste auch das Risiko von Nebenwirkungen proportional höher sein als bei bisherigen Impfkampagnen. Insbesondere das Immunsystem jüngerer Menschen spräche oft heftig auf die mRNA-Impfstoffe an. Herkömmliche Impfungen wären bislang nur ausgewählten Altersgruppen verabreicht worden. Möglicherweise hat jede Form der Immunisierung eine Auswirkung auf den weiblichen Zyklus. Nur wurde dieser Umstand bislang nicht ausreichend beachtet.
Tatsache ist: Viele gegen Covid-19 geimpfte Frauen beobachteten, dass entweder ihre Regelblutung ausblieb oder ihr Eintreten sich um mehrere Wochen verschob. In einigen Fällen gaben Frauen an, die „Blutgerinnung hätte sich verändert“. Impfärzte erklären diese Beobachtungen als eine Stress-Reaktion: Sowohl das Immunsystem als auch die Psyche waren in der Coronazeit stark gefordert. Beides wirkt auf den Hormonhaushalt ein.
Die einschlägigen Institute registrieren nur zögerlich das Auftreten von Nebenwirkungen. Verstärkte Menstruationsblutungen wurden mittlerweile von der Europäischen Arzneimittelagentur in die Gebrauchsinformationen der Coronaimpfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna mit aufgenommen. Die Daten waren aus Patienten- und Arztmeldungen sowie Studienergebnissen ermittelt worden.
Medizinischer Klärungsbedarf tritt unbedingt ein, wenn nach einer Impfdosis
Besteht bei diesen Störungen ein deutlicher zeitlicher Zusammenhang zur Impfung, muss auch dies mit dem Impfarzt wie dem Gynäkologen besprochen werden. In einigen Fällen ist die vollständige Impfung zu verschieben oder es empfiehlt sich der Wechsel zum Produkt eines anderen Herstellers.
Besonders junge Frauen scheinen nach der Impfung Symptome zu entwickeln, wie sie von Long-Covid-Patienten bekannt sind. In dieser Altersgruppe scheint das Immunsystem instabiler oder anfälliger zu sein, so vermuten einige Ärzte. Neben Zyklus-Schwankungen trat beispielsweise das Erschöpfungs-Syndrom gehäuft bei jungen Frauen auf.
Eine weltweite Online-Studie belegte, dass ältere Frauen nach der Impfung unter verstärkter Menstruation litten. Wer hormonell verhütete, an Endometriose litt oder bereits einmal geboren hatte, verzeichnete ebenfalls stärkere Impfnachwirkungen. Zuweilen setzen bei Frauen, die die Menopause bereits hinter sich hatten, unvermittelt wieder Blutungen ein.
Personen, die nach der Injektion an Fieber und Müdigkeit litten, waren parallel dazu auch mit Zyklusveränderungen konfrontiert.
Eine Studie aus den USA erfasste Angaben von etwa 4000 gesunden Frauen im fruchtbaren Alter. Sie bezog sich allerdings nur auf die Länge der Zyklen und die Dauer der Menstruation. Je nach Impfstatus (erste oder zweite Impfung) verlängerten sich die Zyklen um ein bis drei Tage. Allerdings normalisierten sich die Abläufe einige Monate nach der Impfung wieder.
Das Norwegische Institut für Öffentliche Gesundheit überprüfte knapp 6000 Frauen zwischen 18 und 30 Jahren. Sie konnten mit Hilfe einer App alle Arten von Menstruationsstörungen aufzeichnen. 90 Prozent dieser Frauen hatten sich der Impfung unterzogen. Knapp 40 Prozent der Probandinnen meldeten Zyklusabweichungen verschiedenster Art. Vor allem hatten sich die Regelblutungen nach der ersten und zweiten Impfdosis jeweils verstärkt oder dauerten länger. Die Zyklen schienen allgemein verkürzt.
Wer allerdings nach der ersten Impfung keine Abweichungen zum Normalen beobachtet hatte, bleib auch nach der zweiten Injektion unbehelligt.
Bislang wurden in den Studien Vorerkrankungen oder Risikofaktoren nicht miterfasst: Dies wären beispielsweise Endometriose, Myome, POS (Polyzyklisches Ovarialsyndrom) oder Adipositas. Auch wer dauerhaft Medikamente einnimmt, reagiert möglicherweise anders auf die mRNA-Impfstoffe, als erwartet.
Bis Ende 2021 ging das Paul-Ehrlich-Institut nur von minimalen Fallzahlen bei Menstruationsstörungen durch die Covid-19-Impfung aus. Die wenigen beim PEI gemeldeten Fälle litten unter Zwischenblutungen, Ausbleiben, Verzögerung oder extrem verstärkter Menstruation oder auch Blutungen nach eigentlich abgeschlossener Menopause. Viele kurzfristige Veränderungen werden gar nicht erst als Reaktion auf die Impfung wahrgenommen oder beachtet. Entsprechend werden sie auch nicht gemeldet.
Ab Februar 2022 leitete die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) eine Untersuchung zum Thema Menstruationsveränderungen nach der Covid-19-Impfung ein. Gemeldet waren Ausbleiben der Regel (Amenorrhö) oder verstärkte Blutungen. Bislang gehen die einschlägigen Institutionen, etwa das Robert-Koch-Institut, die EMA, das Paul-Ehrlich-Institut oder der Pharmakovigilanz-Ausschuss PRAC davon aus, dass die mRNA-Impfung sich nicht auf die weibliche Fruchtbarkeit auswirkt.
Tatsächlich haben Zyklusstörungen allgemein sehr unterschiedliche Ursachen und lassen sich nur selten auf ein Ereignis zurückführen. Meist hat ihr Auftreten verschiedenste Ursachen, etwa Vorerkrankungen.
Eine aktuelle chinesische Studie sollte in der Lage sein, Frauen mit Kinderwunsch bezüglich der mRNA-Impfung zu beruhigen. Das Team befasste sich mit künstlicher Befruchtung. Doch die hier gemachten Beobachtungen lassen sich ohne Weiteres auf die allgemeinen Chancen einer Empfängnis übertragen. Über 3000 Probandinnen im gebärfähigen Alter unterzogen sich im Verlauf der Studie der Behandlung für eine In-Vitro-Fertilisation. Knapp 1000 der Frauen waren gegen Corona geimpft. Die Eizellenreifung und die Laborwerte waren bei allen Teilnehmerinnen im Vorfeld vergleichbar. Je weniger Zeit ab der Impfung vergangen war, desto geringer war die Befruchtungsrate. Lag die Impfung drei Monate oder mehr zurück, ergab sich allerdings kein Unterschied mehr zu den ungeimpften Studienteilnehmerinnen. Ihre Chance, schwanger zu werden, war im Durchschnitt bei allen gleich hoch, völlig unabhängig von der Impfung.
Dies bedeutet, dass junge Frauen keine dauerhafte Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit durch die mRNA-Impfung befürchten müssen. Nach zwei bis drei Monaten sollte sich der normale Monatszyklus wieder einspielen und eine Schwangerschaft ermöglichen.
Dies deckt sich auch mit bisherigen Beobachtungen, dass sich Zyklusschwankungen nach einiger Zeit wieder in ihren normalen Rhythmus einpendeln. Eventuelle Fruchtbarkeitsstörungen durch die Infektion oder die Impfung sind reversibel und kein Grund zur Sorge.
Meldungen im Internet und in den Medien sind nicht durchgängig objektiv, was eventuelle Nebenwirkungen der mRNA-Impfstoffe betrifft. Doch mittlerweile werden Betroffene auch gehört: Anlaufstellen im Netz ermöglichen es, Fragen zu stellen und eigene Beobachtungen einzuordnen. Auf diesem Weg finden Geschädigte Zugang zu Behandlungsprotokollen. Gute Anlaufstellen sind Long-Covid-Ambulanzen, die auch bei Impfschäden beraten und helfen.
Einige Beobachtungen und Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass nach einer Covid-19-Infektion der weibliche Zyklus aus dem Gleichgewicht geraten kann. Eine Abweichung vom normalen Zyklus kann auf einer Skala von „nicht relevant“ über „lästig“ bis „beängstigend“ oder stark schmerzhaft rangieren.
Ähnliches gilt für die Covid-19-Impfung mit den neuartigen mRNA-Impfstoffen und deren Aus- und Nebenwirkungen. Hier ist es wichtig, möglichst viele Fälle zu erfassen und zu beobachten.
Ob kurzfristig oder über längere Zeit hinweg eine Auswirkung auf die Fruchtbarkeit zu befürchten ist, lässt sich noch nicht vollständig beantworten. Dazu fehlt es an schlüssigen Daten über längere Zeiträume hinweg.
Im Regelfall sollte sich der Zyklus nach der Erkrankung oder der Impfung nach einiger Zeit wieder normalisieren. Bei massiven Beschwerden muss deren Ursprung ergründet werden.
Nicht immer besteht ein Zusammenhang zwischen der Störung und der vorangegangenen Infektion oder der Impfung. Grundsätzlich sind junge Frauen darüber aufzuklären, dass Zyklusverschiebungen oder -veränderungen nach der mRNA-Impfung auftreten können.
Betroffene sollten sich nicht scheuen, bei Nebenwirkungen diese ihrem Arzt oder direkt über die Webseite dem Paul-Ehrlich-Institut mitzuteilen. Auf diesem Weg tragen sie aktiv dazu bei, dass sie und andere Patientinnen ernst genommen und Medikamente oder Impfstoffe stetig verbessert werden. Mediziner dürfen Auffälligkeiten nicht beiseiteschieben oder als rein subjektive Empfindung abtun. Gleich ob Menstruationsstörungen als Spätfolgen einer Covid-19-Infektion oder nach der mRNA-Impfung auftreten: Sie müssen akribisch aufgezeichnet und gegebenenfalls behandelt werden.
BR24, Veronika Scheidl – Post-Vac-Syndrom - Nebenwirkungen nach Corona-Impfung:
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/nebenwirkungen-nach-corona-impfung-post-vac-syndrom,TAnSxWA (online, letzter Abruf: 09.12.2022)
NCBI, Fangyuan Li; Hua Lu; Qi Zhang; Xinyun Li; Tong wang; Qianchen Liu; Qian Yang; Lingxia Qiang – Impact of Covid-19 on female fertility: A systematic review and meta-analysis protocol: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7908052/ (online, letzter Abruf: 09.12.2022)
Frauenärzte im Netz – Update: Corona-Impfung und Zyklus:
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/update-corona-impfung-und-zyklus/ (online, letzter Abruf: 09.12.2022)
Ärzteblatt.de – Heftige Menstruation mögliche Nebenwirkung von mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffen: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138486/Heftige-Menstruation-moegliche-Nebenwirkung-von-mRNA-basierten-COVID-19-Impfstoffen (online, letzter Abruf: 09.12.2022)
DAZ online, Celine Müller – PRAC prüft erneut - Starke Menstruation und Amenorrhoe nach COVID-19-Impfung?: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/02/14/starke-menstruation-und-amenorrhoe-nach-covid-19-impfung/chapter:2 (online, letzter Abruf: 09.12.2022)
Helios Magazin, Dr. Laura Sophie Bernards – Corona-Impfung und der weibliche Zyklus: https://www.helios-gesundheit.de/magazin/corona/news/corona-impfung-und-der-weibliche-zyklus/ (online, letzter Abruf: 09.12.2022)
aktualisiert am 09.12.2022