Bei etwa 20 bis 25 Prozent der Paare liegt ein unerfüllter Kinderwunsch vor. Hierfür kann es verschiedene Ursachen geben. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist von Sterilität erst dann die Rede, wenn bei einem Paar nach zwei Jahren regelmäßigen Geschlechtsverkehrs keine Schwangerschaft eintritt. Regelmäßiger Geschlechtsverkehr bedeutet hier, dass er mindestens zweimal pro Woche stattfindet.
Kommt es auf natürlichem Wege zu keiner Schwangerschaft, so gibt es verschiedene Verfahren, um eine Schwangerschaft hervorzurufen. Eine Möglichkeit ist die so genannte Insemination, die im folgenden näher erläutert werden soll.
Was versteht man unter Insemination?
Insemination bedeutet Samenübertragung. Bei der Insemination handelt es sich um eine Methode der assistierten Reproduktion (künstliche Befruchtung). Im Gegensatz zur In-vitro-Fertilisation findet die Insemination im Körper der Frau statt.
Die Samenzellen können eingebracht werden in:
- die Gebärmutter (intrauterine Insemination)
- den Gebärmutterhals (intrazervikale Insemination)
- die Scheide (intravaginale Insemination)
- selten in die Eileiter oder in die Bauchhöhle.
Bei der Samenübertragung wird also das männliche Sperma instrumentell direkt in den Genitaltrakt der Frau eingebracht.
Wann wird die Insemination angewendet?
Die Ursache der Sterilität ist für die Anwendung der Methode entscheidend. Die Insemination kommt vor allem zum Einsatz, wenn beim Mann eine zu geringe Samenmenge oder eine mangelnde Qualität des Spermas festgestellt wurde.
Die Insemination wird durchgeführt, wenn folgende Voraussetzungen vorliegen:
- Die männlichen Samenzellen können sich nicht fortbewegen und dadurch eine Eizelle erreichen.
- Es werden zwar gesunde Samenzellen produziert, der Mann kann aber keinen normalen Geschlechtsverkehr durchführen.
- Zu geringe Zahl an Spermien oder wenn viele missgebildete Spermien vorhanden sind.
- Schleimpfropf am Gebärmutterhals lässt die Spermien nicht durch.
- Unfruchtbarkeit der Frau aufgrund einer Störung im Bereich des Gebärmutterhalses.