Die Dünnschichtzytologie (Thin-Prep-Test) ist, neben dem routinemäßig durchgeführten PAP-Test ein neues Verfahren, das der Untersuchung veränderter Zellen im Bereich des Gebärmutterhalses dient. Die Methode der Dünnschichtzytologie dient der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) sowie der Diagnose von Entzündungen im Bereich des Gebärmutterhalses. Dazu wird entnimmt der Frauenarzt zunächst anhand eines Abstrichs Zellen aus dem Muttermund und dem Gebärmutterhalskanal. Anschließend werden durch einen Membranfilter störende Bestandteile aus dem Abstrichpräparat entfernt, wodurch die Probe qualitativ hochwertiger wird als der PAP-Abstrich. Zellveränderungen können so unter Umständen früher und besser entdeckt werden. Die Dünnschichtzytologie ist jedoch auch mit einem größeren Aufwand und mit höheren Kosten Verbunden als der PAP-Abstrich.
Studien haben gezeigt, dass anhand einer Dünnschichtzytologie mehr Krebsvorstufen erkannt werden können, als bei der konventionellen Untersuchung des Gebärmutterhalses, dem so genannten PAP-Abstrich. Der PAP-Abstrich wird seit über dreißig Jahren in der Früherkennungsuntersuchung des Zervixkarzinoms eingesetzt. Er hat jedoch den Nachteil, dass die angefertigten Abstrichpräparate in einigen Fällen qualitativ nicht optimal sind und deshalb nicht ausreichend beurteilt werden können. Der Abstrich muss dann ein zweites Mal aus dem Gebärmutterhals entnommen werden, was für die Patientin einen erneuten Arzttermin bedeutet.
Die Dünnschichtzytologie verspricht hingegen genauere und besser verwertbare Testergebnisse als der PAP-Test. Die Einführung der Dünnschichtzytologie anstelle des PAP-Tests soll somit die Zahl nicht auswertbarer Abstrichproben verringern.
Die Dünnschichtzytologie ist bislang jedoch noch nicht Teil der Krebsfrüherkennungs-Untersuchung und muss von den Patientinnen selbst gezahlt werden.
Er wird empfohlen, wenn bei Patientinnen aufgrund einer familiären Belastung ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Zervixkarzinoms besteht. Auch bei Frauen mit häufig wechselnden Partnerschaften sollten regelmäßig, etwa alle sechs Monate, Abstriche vom Gebärmutterhals angefertigt werden.
Die Dünnschichtzytologie ist eine Weiterentwicklung des konventionellen PAP-Tests. Dabei wird vom Frauenarzt ein Zellabstrich aus dem Gebärmutterhals entnommen und in ein kleines Gefäß ausgeschüttelt. So können die entnommenen Zellen vor der Untersuchung unter dem Mikroskop von Verunreinigungen wie Blut oder Schleim gesäubert werden. Anschließend wird das Abstrichmaterial auf einem Objektträger ausgestrichen und begutachtet. Anhand dieser Methode können alle entnommenen Zellen genau beurteilt werden. Sie liefert somit meist genauere und bessere Ergebnisse als der PAP-Test, bei dem die Zellen gleich auf einem Objektträger ausgestrichen werden, ohne sie zuvor zu reinigen.
Das Verfahren der Dünnschichtzytologie ist für die Patientinnen in der Regel nicht belastend und mit keinerlei Nebenwirkungen verbunden. Die Untersuchung kann im Rahmen der routinemäßigen Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden. Kontrollabstriche, wie sie der PAP-Abstrich häufig erfordert, sich bei der Dünnschichtzytologie im Normalfall nicht notwendig.
Trotz der genauen Ergebnisse, die die Dünnschichtzytologie liefert, konnten aktuelle Studien zunächst keine Vorteile dieser Methode gegenüber dem Standart-Zervixabstrich aufzeigen. Zu dem sind die Kosten für dieses Verfahren nicht durch die gesetzlichen Krankenkassen abgedeckt. Frauen können die Dünnschichtzytologie derzeit nur als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) auf eigene Rechnung durchführen lassen.
In vielen anderen Ländern, wie beispielsweise den USA oder England, ist die Dünnschichtzytologie hingegen mittlerweile die Methode der Wahl in der Früherkennung des Zervixkarzinoms. Studien dieser Staaten konnten seit der Einführung der Dünnschichtzytologie einen Rückgang des Zervixkarzinoms um 30 Prozent verzeichnen. Durch das besser beurteilbare Probenmaterial erreicht diese Untersuchungsmethode einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent.
Die Standartmethode in der Diagnostik von Zellveränderungen im Bereich des Gebärmutterhalses ist derzeit immer noch der PAP-Abstrich. Dieser ist zwar etwas ungenauer und anfälliger für Störfaktoren als die Dünnschichtzytolgie, er ist jedoch auch wesentlich leichter und schneller durchführbar und zudem kostengünstiger.
Letzte Aktualisierung am 30.04.2021.