Frauen, die eine Schwangerschaft verhindern wollen, steht in der heutigen Zeit ein schier unerschöpfliches Repertoire an Verhütungsmethoden zur Verfügung. Die richtige Wahl muss jeder für sich treffen. Wichtig ist, dass man sich im Vorfeld einen Überblick über die Möglichkeiten verschafft, die sich bieten. Fest steht: Einige Verhütungsmittel sind sicherer als andere, manche fallen durch eine komplizierte Anwendung auf. Natürlich gibt es auch Unterschiede in der Nachhaltigkeit der unterschiedlichen Möglichkeiten.
Hormonpräparate zur Verhütung enthalten künstliche Hormone, die das körpereigene Östrogen oder Gestagen in ihrer Wirkweise imitieren. Diese Medikamente gelten im Allgemeinen als sicher und eignen sich für Frauen, die sich im späteren Leben durchaus vorstellen können, noch ein Kind zu bekommen. Manchen Frauen helfen die hormonellen Wirkstoffe auch gegen Probleme während des Zyklus oder hormonell bedingte Akne. Die Antibabypille ist aus dieser Gruppe in Deutschland der beliebteste Vertreter. Sie existiert seit nunmehr 50 Jahren, hat sich hinsichtlich ihrer Wirkstoffkonzentration in den vergangenen Jahrzehnten jedoch verändert. Die so genannte Mikropille ist niedrig dosiert und wirkt schonender als die frühen Pillen. Während sie sowohl Östrogen als auch Gestagen enthält, beinhaltet die Minipille nur das Letztere.
Am oberen Ende der Scheide angebracht, bleibt der Vaginalring 21 Tage dort und stellt eine weitere Möglichkeit der hormonellen Verhütung dar. Die Anwendung von Hormonpflastern dauert drei Wochen, wobei sie einmal wöchentlich erneuert werden müssen. Der Wirkstoff gelangt durch die Haut in den Körper. Drei Jahre lang wirken Verhütungsstäbchen, die in den Oberarm implantiert werden und Gestagene abgeben. Die Drei-Monats-Spritze ist in ihrer Wirkung entsprechend kurzlebiger.
Neben den hormonellen Verhütungsmittel gibt es auch mechanische Methoden, eine Schwangerschaft zu verhindern, indem sie den Spermien den Weg zur Eizelle verwehren. Hier ist natürlich das Kondom der Deutschen liebstes Verhüterli und belegt insgesamt Platz zwei nach der Antibabypille. Nach Anleitung angewandt, schützt das Kondom nicht nur vor ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor Erkrankungen wie HIV, Chlamydien oder Syphillis, die durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Diaphragma, Portiokappe oder Femidom werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt. Hier ist die richtige Anwendung entscheidend, um Verletzungen zu verhindern und die Wirksamkeit zu gewährleisten. Bis zu fünf Jahre Schutz bieten Spiralen, die vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt werden.
Ganz ohne Pillen und Geräte kommt aus, wer sich für die natürlichen Methoden der Empfängnisverhütung entscheidet. Die Temperaturmethode setzt voraus, dass die Basaltemperatur regelmäßig aufgezeichnet wird. Dies erfordert Disziplin und ausreichendes Vorwissen. Allein angewendet ist die Temeraturmethode eher unsicher. Ebenso die Billings-Methode. Die Frau untersucht dabei täglich ihre Zervixschleimhaut.
Wer wenig Erfahrung mitbringt und sich nicht erst in die Verhütungsmethode einarbeiten möchte, kann auf Verhütungscomputer zurückgreifen. Sie untersuchen den über ein Teststäbchen aufgefangenen Morgenurin auf die Konzentration der Fruchtbarkeitshormone LH und Estradiol. Diese deuten darauf hin, wann die Frau fruchtbar ist. Der Computer signalisiert dies und zeigt, wann gefahrlos Geschlechtsverkehr erfolgen kann. Die Verlässlichkeit der Computer liegt mit etwa 94 Prozent sehr hoch. Die Helfer eignen sich jedoch nicht für Frauen, die Hormonpräparate zur Verhütung benutzen.
Letzte Aktualisierung am 11.06.2010.