Eine Mammographie ist eine Röntgendarstellung der Brust in drei Ebenen. Diese kann sowohl mit oder ohne die Gabe von Kontrastmitteln erfolgen. Sie kann in speziellen Mammographie-Zentren durchgeführt werden, die in der Regel mit der so genannten Weichstrahlentechnik im Bereich von 25 bis 35kV arbeiten. Mit dieser Technik lassen sich gut beurteilbare und ausreichend kontrastierte Aufnahmen der Brust herstellen. Vor der Mammographie wird die Patientin von einem Arzt untersucht, dann werden zwei Röntgenaufnahmen von jeder Brust gemacht. Die Untersuchung selbst dauert in der Regel nur einige Minuten.
Eine Mammographie dient dem Ausschluss beziehungsweise dem Nachweis von Tumoren im Bereich der Brust. Sie eignet sich gut zur Früherkennung von Brustkrebs (Mammakarzinom), da bereits sehr kleine, nicht tastbare Tumoren in einem frühen Stadium sichtbar gemacht werden können. Insbesondere kleine Kalkablagerungen (Mikrokalk) sind oft ein erstes Anzeichen für ein Brustkrebswachstum und stellen sich im Röntgenbild gut sichtbar als weiße Flecken dar.
Tumoren, die bei der Mammographie erkannt wurden, können anhand der BI-RADS- Klassifikation (breast imaging reporting and data system) eingeteilt werden. Diese Einteilung orientiert sich:
Eine Mammographie ist seit einigen Jahren auch ein Teil des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms in Deutschland. Dabei konnte gezeigt werden, dass für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren die Sterblichkeit an Brustkrebs durch regelmäßige Untersuchungen deutlich gesenkt werden kann. Die Heilungsaussichten der betroffenen Frauen verbessern sich durch die Früherkennung entscheidend.
Die Untersuchung wird außerdem für Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko empfohlen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn weibliche Verwandte bereits an Brustkrebs erkrankt sind oder eine familiäre Veranlagung vermutet wird. Experten empfehlen diesen Frauen die Durchführung einer Mammographie bereits vor dem 50. Lebensjahr.
Jede Frau kann sich von ihrem Gynäkologen über ihr persönliches Brustkrebsrisiko beraten lassen. Bei Verdacht auf eine erbliche Belastung kann er die betroffenen Patientinnen an Beratungsstellen weiterleiten, die speziell für diese Fragestellung eingerichtet wurden.
Vor jeder Mammographie erhalten die Patientinnen ein Informationsblatt, in dem aufgeführt ist, was vor der Untersuchung beachtet werden sollte. Dazu zählt beispielsweise der Hinweis, vor der Untersuchung möglichst kein Deo zu benutzen, da dies Rückstände auf der Haut hinterlassen kann, die auf dem Röntgenbild zu sehen sind. Die Patientinnen sollten außerdem Kleidung tragen die sich leicht ablegen lässt. Frauen, die noch ihre Regelblutung haben, sollten einen Termin für die Mammographie in der ersten Zyklushälfte wählen.
Die Aussagekraft einer Mammographie hängt in hohem Maße von der Art des Brustgewebes ab. Bei sehr dichtem Gewebe nimmt die Genauigkeit der Untersuchung ab und kleine Tumoren können vom Untersucher leicht übersehen werden. Besonders bei Frauen, die noch die „Pille" zur Empfängnisverhütung nehmen oder eine Hormonersatztherapie anwenden ist das Brustgewebe sehr dicht, was die Sensitivität der Mammographie einschränkt. Diese Frauen sollten deshalb vor der Mammographie mit ihrem Frauenarzt besprechen, ob diese Medikamente abgesetzt werden sollen.
Jede Frau, die sich zur Durchführung einer Mammographie entschlossen hat, sollte außerdem im Hinterkopf behalten, dass ein positiver Mammographiebefund nicht immer auch Brustkrebs bedeutet. Experten sprechen in diesem Fall von „falsch positiven Befunden". Dabei wird zunächst etwas Auffälliges in der Aufnahme der Brust gefunden, in ergänzenden Diagnoseschritten kann der Brustkrebs jedoch ausgeschlossen werden.
Eine Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung, die immer auch eine Strahlenbelastung mit sich zieht. Es konnte allerdings nachgewiesen werden, dass der Nutzen der Krebsfrüherkennung die Risiken der Strahlenbelastung deutlich überwiegt. Experten bewerten das Strahlenrisiko bei der Mammographie zudem als sehr gering. Mehrere Studien konnten zeigen, dass die Sterberate an Brustkrebs durch die standardisierte Durchführung von Mammographien deutlich gesenkt werden kann.
Bei einer Tumorgröße von unter 1cm liegt die Treffsicherheit der Mammographie zur Erkennung des Tumors noch bei etwa 70 Prozent. Allerdings hängt die Sicherheit der Untersuchung auch sehr stark von der Dichte des Brustgewebes ab. Unter ungünstigen Bedingungen, also einem sehr dichten Gewebe oder einer ungünstigen Lage des Tumors werden bis zu 12 Prozent der Mammatumoren nicht erkannt. Außerdem kann es vorkommen, dass ein Tumor so schnell wächst, dass der zwar bei der Mammographie noch nicht gesehen wird, aber im Zeitraum zwischen den Untersuchungen als tastbarer Knoten entdeckt in Erscheinung tritt.
Die Mammographie ist die Standartmethode in der Diagnostik von Tumoren der Brust. Als ergänzende Untersuchungen werden jedoch häufig noch eine Mammasonographie (Ultraschalluntersuchung der Brust), eine Galaktographie (Darstellung der Milchausführungsgänge) oder eine Computertomographie durchgeführt.
Letzte Aktualisierung am 26.04.2021.