Bei der Konisation handelt es sich um einen operativen gynäkologischen Eingriff (ein Eingriff, der bei der Frau durchgeführt wird), bei dem eine Gewebeprobe aus dem Muttermund (Portio) entnommen wird. In der Medizin spricht man auch von einer Biopsie, oder einer Probeexzision.
Eine Konisation wird in der Regel dann vorgenommen, wenn der Verdacht eines Karzinoms (Krebs) durch eine histologische Untersuchung des entnommenen Gewebematerials bestätigt werden soll. Sie wird ebenfalls durchgeführt, wenn nur eine Dysplasie vermutet wird. Dabei handelt es sich um eine Veränderung der Zellen, was letztendlich die Vorstufe eines Krebses bedeuten kann.
In der Histologie kann das eingesendete Gewebe mikroskopisch beurteilt werden. Somit ist es möglich schon eine krankhafte Veränderung einzelner Zellen festzustellen. Daher ist es verständlich, dass sie für die Frühdiagnose von Tumoren eine wichtige Rolle spielt.
Für die Probeexzision gibt es verschiedene Methoden und Werkzeuge. Sie kann mittels eines Skalpells, einer elektrischen Schlinge, oder auch mit einem Laser durchgeführt werden. Heutzutage wird der elektrischen Schlinge jedoch meistens den Vorzug gegeben. Bei dieser Methode wird in der Regel auch am wenigsten Gewebe entnommen.
Wie in der Regel bei jeder Operation sollte die Patientin ab 0:00 Uhr des Operationstags nichts mehr essen und nur noch klare Flüssigkeiten wie Wasser trinken. Dies sollte dann ebenfalls spätestens zwei Stunden vor dem Eingriff eingestellt werden. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass der Tag der Operation nicht in die Zeit der Monatsblutung fällt. Dies kommt daher, dass bei Eingriffen, die in der ersten Hälfte des Zyklus durchgeführt wurden, weit weniger Blutverluste auftreten, als bei Operationen in der zweiten Hälfte des Zyklus.
Vor der Operation wird ein ausführliches Aufklärungsgespräch über die Operation und die Narkose stattfinden. Die Patientinnen sollten alle bis hierhin noch offen gebliebenen Fragen frei heraus stellen. Dadurch kann vermieden werden, dass unnötige Ängste vor dem Eingriff bestehen.
Vor dem Eingriff erhält die Patientin häufig eine Vollnarkose, d.h. sie ist währenddessen nicht bei Bewusstsein und erhält Medikamente, die eine Schmerzempfindung verhindern und die Muskulatur lahm legen. Aus diesem Grund ist auch eine Beatmung notwendig. Prinzipiell kann die Operation aber auch bei einer sogenannten Regionalanästhesie, oder einer Lokalanästhesie durchgeführt werden. Bei beiden Formen ist die Patientin während der Behandlung durchgehend bei Bewusstsein und atmet selbstständig. Bei der Ersteren wird im gesamten Gebiet, in dem operiert wird, eine Schmerzfreiheit angestrebt, während bei der Letzteren lediglich das Wundgebiet selbst "betäubt wird".
Außerdem ist es üblich vor der Operation die Harnblase der Patientin zu leeren, indem ein Blasenkatheter gelegt wird. Das ist im Prinzip ein Beutel, der mit einem Schlauch verbunden ist. Dieser wird über die Harnröhre in der Blase platziert. Nachdem die Scheide und umliegende Bereiche großzügig desinfiziert wurden, kann der eigentliche Eingriff vorgenommen werden.
Die Gewebeprobe wird in der Form eines Konus (Kegel) herausgeschnitten. Die Größe ist allerdings nicht immer gleich, sondern richtet sich einerseits nach dem Befund, der vor dem Eingriff vorlag, andererseits aber auch nach dem Alter der Patientin. Dies kommt daher, dass sich die Schleimhautoberfläche im Bereich der Portio in höherem Lebensalter verändert.
Wie bei jeder Operation besteht bei und nach der Konisation prinzipiell das Risiko einer Komplikation. Dieses ist jedoch recht gering. Folgende Komplikationen können auftreten:
In sehr seltenen Fällen kann es zur Behebung einer Komplikation dazu kommen, dass eine Bauchoperation notwendig wird.
Letzte Aktualisierung am 22.04.2021.