Es könnte so schön sein: Zwei Menschen beschließen, sich fürs Leben zu verbinden, und planen ihre Hochzeit. Was die einen freut, muss dem Rest der beiden Familien nicht unbedingt gefallen. Dauerthemen für ungezählte Bücher und Filme: Der besorgte und eifersüchtige Vater der Braut findet, dass kein Mann auf der Welt je gut genug ist für seine Tochter. Oder auch das oft strapazierte Klischee der bösen Schwiegermutter, die Sohn oder Tochter partout nicht aus ihrem Einflussbereich entlassen will. Kinder aus den vorhergegangenen Partnerschaften wollen sich nicht miteinander vertragen oder akzeptieren den neuen Partner von Vater oder Mutter nicht. Auch ein unerquickliches Szenario: Streit zwischen den Mitgliedern der beiden Familien, der auf der Verlobungs- oder gar Hochzeitsfeier ausbricht.
Eigentlich ist es schon aufregend genug, das eigene neue gemeinsame Leben zu planen. Allerdings wird oft schon zu Anfang das Zusammengehörigkeitsgefühl auf echte Zerreiß-Proben gestellt. Überkritische und besorgte Schwiegereltern: Sobald den Älteren Herrschaften klar wird, dass Ihr Nachwuchs eine glückliche Beziehung führt und wie Pech und Schwefel zusammenhält, auch und gerade in Krisen, sollten dicke Luft und ein überkritisches Verhalten bald Vergangenheit sein. Echte Schwieger-Monster: Sind Zündstoff für jede Beziehung. Die elterliche Besorgnis schießt hier übers Ziel hinaus, Eifersucht steht im Vordergrund. Egoistisch wird das eigene Territorium gegen den vermeintlichen Eindringling verteidigt. Was mag dahinterstecken? Die Angst, künftig alleingelassen zu werden oder tatsächlich ein Macht-Spielchen? Der Angst könnte man ja auf die Dauer mit Geduld, Verständnis und Freundlichkeit beikommen. Bei den Macht-Spielchen hilft nur: Sie von sich abprallen lassen, so gut es geht. In jedem Falle ist der Zusammenhalt des jungen Paares gefragt.
Dazu genügend Rückgrat, sich konsequent gegen überzogene Forderungen und Tyrannei abzugrenzen - das ist für friedfertige Naturen oft unendlich schwierig und belastend: Sie wollen weder den Lebenspartner noch die Eltern vor den Kopf stoßen. Man kann man es im Leben aber auch nicht immer jedem recht machen. Wenn Gespräche nicht helfen, dann eben konsequentes Beharren auf der Beziehung und auf den Grenzen, die zu respektieren sind. Angehörige, die sich nicht vertragen? Wenigstens für die Dauer von Verlobungs- und/oder Hochzeitsfeier, das sollte den „Gegnern" nahegelegt werden, müssten erwachsene Menschen einen Waffenstillstand halten können. Denn auch innerhalb einer Familie sind sich nicht immer alle grün. Mit Toleranz und Abstand lässt sich dergleichen regeln. Als Paar muss man eine gewisse Stress-Resistenz gegenüber Störfaktoren und Kritik von außen entwickeln. Aus dem Zusammenhalt und dem gemeinsamen Bewältigen von Schwierigkeiten schöpfen beide Energie.