Eine Schwangerschaft, unabhängig von ihrem Verlauf, den persönlichen und körperlichen
Voraussetzungen, ist stets ein Ausnahmezustand. Der Körper der werdenden ist in
der gesamten Zeit von der Zeugung bis zur Niederkunft ständigen Veränderungen
unterworfen. Mit diesen Umstellungen rüstet sich der Organismus quasi für die
Anforderungen einer Schwangerschaft, bereitet sich auf die kommende Geburt und die
notwendige Versorgung des Neugeborenen in der Zeit danach vor.
So erhöht sich die Blutmenge der Schwangeren um etwa ein Drittel bis vierzig Prozent.
So wird eine ausreichende Versorgung des heranwachsenden Kindes sichergestellt.
Dieser Prozess geht mit einer Verringerung der Konzentration der roten Blutkörperchen
einher. Das Blut wird quasi „verdünnt". Man spricht hier von einer natürlichen Blutarmut,
der so genannten Schwangerschafts-Anämie. Durch diese Maßnahme wappnet sich
der Körper auch für den möglichen Blutverlust bei der Geburt, bei dem so weniger rote
Blutkörperchen verloren gehen, als dies bei einer normalen Konzentration der Fall wäre.
Durch die Anpassungen des Herz-Kreislauf-Systems erhöht sich der Puls während der
Schwangerschaft leicht während der Blutdruck zurückgeht.
Schwangerschaftsübelkeit und Sodbrennen sind werdenden Müttern nicht unbekannt.
Eine Ursache ist, dass die größer werdende Gebärmutter auf den Magen drückt. Das
Sodbrennen hat, zusammen mit anderen körperlichen Veränderungen, ein erhöhtes
Kariesrisiko zur Folge. Auch Atemnot ist ein Schwangerschaftssymptom, über das
viele werdende Mütter klagen. Der Grund dafür ist einfach: Auch das heranwachsende
Kind benötigt eine gute Portion Sauerstoff für seine Entwicklung. Der Verbrauch ist
entsprechend höher, die Schwangere atmet also quasi für zwei.
Auch der Stoffwechsel ist während der Schwangerschaft natürlichen Veränderungen
unterworfen, die zu einer Erhöhung der Wassermenge im Körper und zu einer
Gewichtszunahme führt. Diese liegt in der Regel je nach Stadium der Schwangerschaft
bei rund zehn bis zwölf Kilogramm. Natürlich variieren diese Werte von Frau zu Frau sehr
stark. Einige Schwangere nehmen deutlich weniger, andere erheblich mehr an Gewicht
zu. Dies sollte in keinem Fall der Anlass zu einer Diät während der Schwangerschaft sein!
Die Gewichtszunahme ist völlig normal und hängt auch damit zusammen, dass sich der
Körper optimal auf das wachsende Kind in seinem Inneren und dessen Bedürfnisse auch
nach der Geburt einstellt. Über eine mögliche Diät sollte man frühestens am Ende der
Stillzeit nachdenken. Erst dann kann man sagen, wie viel von dem zusätzlichen Gewicht in
der Schwangerschaft überhaupt noch übrig geblieben ist. Und bis dahin braucht die Mutter
ihre gesamte Kraft und alle wichtigen Nährstoffe für die Versorgung des Säuglings.
Natürlich ist eine Schwangerschaft auch immer eine Tortur für die Rückenmuskulatur,
was sich in Form von Rückenschmerzen bemerkbar macht auch Ischiasschmerzen sind
keine Seltenheit. Beide Beschwerden hängen mit der Gewichtszunahme zusammen.
Durch die veränderten Wärmebedingungen im Körper neigen Schwangere häufig auch
zu verstärktem Schwitzen. Zusätzlich verändern sich die Pigmentierung der Haut und das
Wachstumsverhalten der Haare einer werdenden Mutter.
Dass sich der Körper in allen Belangen auf die kommende Geburt einstellt, bemerkt man
vor allen Dingen an dem immensen Anwachsen der Gebärmutter und einer Veränderung
der Geschlechtsorgane. So wird die Vagina durch erhöhte Dehnfähigkeit auf das
Gebären des Babys vorbereitet. Auch die Brüste wachsen während der Schwangerschaft
an und entwickeln eine erhöhte Empfindlichkeit. Bereits in den ersten Monaten der
Schwangerschaft wird darin Milch produziert.
Letzte Aktualisierung am 25.01.2011.