Nach der ersten schlimmsten Phase muss das Leben neu geordnet werden, und zwar in Hinsicht auf Hobbys, Familie und Freunde. Was möchte ich weiterhin tun, was habe ich nur ihm zuliebe gemacht, wo kann ich auch zukünftig hingehen? Ein guter Tipp ist es außerdem, sich ganz bewusst Zeit für sich zu nehmen. Das kann ein kleiner Urlaub sein (bloß nicht irgendwo hin, wo man zusammen war!!) oder auch im Alltag Musik zu hören, sich beim Tanzkurs anzumelden oder in die Volkshochschule zu gehen. Schließlich kann man nach so einem Schlag nicht ernsthaft erwarten, dass alles normal weitergeht. Das kann es nicht und das muss auch niemand von sich verlangen. Meist hat man bei solch übler Laune keinen Appetit, und schon gar keine Lust zu kochen. Dann sollte man zumindest viel trinken (Nichtalkoholisches, wohlgemerkt), und sich viel Obst gönnen. Weil sonst über kurz oder lang auch noch der Körper Probleme macht, und das muss jetzt echt nicht sein. Vielen hilft es auch, ein Tagebuch zu führen. Blättert man in ein paar Monaten darin, kann man deutliche Fortschritte erkennen, und das macht Mut. Wer das kann, sollte Entspannungsübungen machen wie Yoga oder autogenes Training. Denn so etwas vertreibt die bösen Gedanken.
Auch kann es hilfreich sein, alle Dinge, die sofort an ihn erinnern, in eine Kiste zu packen, und diese aus der Wohnung zu verbannen. Es muss ja nicht gleich der Müll sein, der Keller tut´s auch. Da eine neue Umgebung hilft, damit alles nach Neustart aussieht, sollte man sich überlegen, ob man nicht in der Wohnung etwas verändern will oder kann. Vielleicht wollte man schon immer den Esstisch am Fenster haben, und ihm hat es nicht gefallen? Dann los, jetzt ist die Zeit gekommen, wo man das machen kann, was einem selbst gefällt. Wenn es nicht (eventuell wegen der Kinder) unbedingt nötig ist, sollte man vermeiden, den Mistkerl zu sehen. Denn so kommt alles wieder von Neuem hoch. Wer auch nach einiger Zeit nicht wieder zu einem normalen Leben zurückfindet, kann sich einer Trennungsbewältigungsgruppe anschließen. Auch kann man sich über das Internet mit Leidensgenossen austauschen. Das hilft.