Jede Regelblutung kann gelegentlich von leichten Schmerzen begleitet sein. Treten die Schmerzen jedoch verstärkt auf und ist das Allgemeinbefinden der Betroffenen stark beeinträchtigt, spricht man in der Medizin von einer schmerzhaften Menstruation (Dysmenorrhö, Algomenorrhö).
Zeigen sich Unwohlsein oder Schmerzen hingegen vor allem vor dem Beginn der Regelblutung, wird dies als Prämenstruelles Syndrom (PMS) bezeichnet. Das Prämenstruelle Syndrom betrifft meist Frauen ab dem 40. Lebensjahr während junge Frauen bis zum 20. Lebensjahr meist unter Schmerzen während der Regelblutung leiden.
Etwa 20 bis 40 Prozent aller Frauen klagen über zyklusabhängige Beschwerden. Bei 10 bis 20 Prozent dieser Frauen sind die Beschwerden behandlungsbedürftig, das heißt, sie sind so stark, dass dem normalen Tagesablauf nicht mehr nachgegangen werden kann.
Die Ursachen für schmerzhafte Regelblutungen oder Beschwerden vor dem Einsetzen der Menstruation können sehr vielfältig sein. Bestehen die Symptome schon seit dem ersten Einsetzen der Regelblutung, spricht der Arzt von einer primären Dysmenorrhoe. Der Auslöser für eine primäre Dysmenorrhö ist vor allem eine erhöhte Prostaglandin (PGF2) Synthese, die einen erhöhten Tonus der Uterusmuskulatur zur Folge hat.
Dies führt zu einem krampfartigen Zusammenziehen der Gebärmutter, was starken Unterbauchschmerzen verursachen kann. In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden der jungen Patientinnen in den folgenden Zyklen. Bei der sekundären Dysmenorrhoe treten die Schmerzen hingegen erst nach einigen Jahren auf. Die Monatsblutung der Betroffenen war zuvor meist schmerzlos. Die Auslöser einer sekundären Dysmenorrhoe müssen in jedem Fall abgeklärt werden.
Hierzu zählen vor allem:
Patientinnen mit Dysmenorrhoe leiden meist unter sehr schmerzhaften Regelblutungen, die mit krampfartigen Unterbauchschmerzen einhergehen. Sie werden oft begleitet von Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen bis hin zur Migräne und einer Kollapsneigung.
Meist setzten die Beschwerden vor dem ersten Tag der Regelblutung oder am Menstruationsbeginn ein. Innerhalb der ersten zwölf Stunden ist die Schmerzintensität am stärksten und nimmt im Verlauf meist ab. Vor allem junge Patientinnen leiden zudem häufig unter Störungen der Menstruation, die sich meist in einer besonders starken oder besonders langen Monatsblutung äußern. Die Schmerzen bessern sich spätestens mit dem Ende der Menstruation.
Zunächst sollte der behandelnde Gynäkologe in einer ausführlichen Untersuchung ausschließen, dass eine organische Ursache, wie Fehlbildungen oder Entzündungen, vorliegt. Außerdem sollte nach Möglichkeit eine Ultraschalluntersuchung der Unterbauchorgane vorgenommen werden. Nur in wenigen Fällen kann in einer Blutuntersuchung ein Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes aufgedeckt werden. Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Endometriose sollte eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden.
Die klassischen Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe), die mit Unterbauchkrämpfen einhergehen und meist am Beginn der Menstruation am stärksten sind, sollten von so genannten Prämenstruellen Syndrom abgegrenzt werden. Dabei sich Unwohlsein oder Schmerzen hingegen vor allem vor dem Beginn der Regelblutung.
Diese physischen und oft auch psychischen Beschwerden setzen etwa sieben bis zehn Tage vor der Menstruation ein und hören meist auf, sobald die Regelblutung einsetzt. Das Prämenstruelle Syndrom betrifft meist Frauen ab dem 40. Lebensjahr während junge Frauen bis zum 20. Lebensjahr meist unter Schmerzen während der Regelblutung leiden. Zudem sollte in jedem Fall ausgeschlossen werden, das Entzündungen oder Tumore im Bereich der Gebärmutter für die Beschwerden verantwortlich sind.
Starke Schmerzen während der Menstruation werden meist mit Medikamenten behandelt, die den Eisprung unterdrücken (Ovulationshemmer) oder mit so genannten Prostaglandinsynthesehemmern, die die Bildung des Hormons Prostaglandin in der Gebärmutterschleimhaut verhindern. Durch eine medikamentöse Behandlung kann in 80 Prozent der Fälle eine Besserung der Symptome bis hin zur Beschwerdefreiheit erzielt werden. Vorübergehend kann die Patientin auch Acetylsalicylsäure (Aspirin) einnehmen. Dieses Schmerzmedikament hemmt die Bildung von Prostaglandin und wirkt so schmerzlindernd.
Viele Frauenärzte empfehlen zudem Magnesium oder Kalzium als Nahrungsergänzung. Wenn alle Therapieversuche scheitern kann Behandlung mit einem Antidepressivum vom Typ der Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) versucht werden.
Besteht der Verdacht, dass psychische Faktoren bei der Entstehung der Menstruationsschmerzen eine Rolle spielen, wird der Patientin zudem eine Psychotherapie oder autogenes Training nahe gelegt. Auch alternative Heilmethoden, wie Akupunktur oder Fußreflexzonenmassage können zu einer Besserung der Beschwerden beitragen. Frauen mit Menstruationsbeschwerden wird außerdem nahe gelegt, sich viel zu bewegen, sich möglichst salz- und zuckerarm zu ernähren, möglichst auf Kaffee und Alkohol zu verzichten, ausreichend viel zu schlafen und Stress möglichst zu meiden. Oft ist auch das Führen eines Zykluskalenders wirksam, in dem sämtliche Beschwerden eingetragen und beim nächsten Arztbesuch besprochen werden können.
In vielen Fällen sind Menstruationsschmerzen nur eine vorübergehende Erscheinung und bessern sich oft von selbst. Ist dies nicht der Fall, kann man durch eine geeignete medikamentöse Behandlung sowie Physio- oder Psychotherapie eine Dysmenorrhoe gut in den Griff bekommen.
Letzte Aktualisierung am 29.04.2021.