Unter Wochenfluss (Lochien) versteht man die aus der Scheide abgesonderte Flüssigkeit nach der Geburt. Sie stammt aus der Wunde, die der abgelöste Mutterkuchen (Plazenta) an der Gebärmutterinnenwand (Endometrium) hinterlassen hat. Wochenfluss enthält nicht nur Blut und Wundsekret, sondern auch Eihautreste, Epithelzellen, Lymphe, Vaginalschleim und Bakterien.
Die Intensität des Wochenflusses nimmt kontinuierlich mit der Verkleinerung der Wundfläche durch die Rückbildung der Gebärmutter ab. Entsprechend des Heilungsstadiums ändern sich auch die Zusammensetzung und das Aussehen des Wochenflusses.
Wie lange hält der Wochenfluss an?
Der Wochenfluss hält etwa noch vier bis sechs Wochen nach der Geburt an. In den ersten zwei bis drei Tagen ist die Blutung stärker als die normale Regelblutung. Dann lässt sie langsam nach und verfärbt sich innerhalb der zweiten Woche bräunlich, wird allmählich weniger und immer farbloser.
Der Wochenfluss verändert sich somit von im Verlauf der Wochenbettphase ständig:
- In den ersten fünf Tagen nach der Geburt ist er meist blutig.
- Ab dem siebten Tag nimmt er eine schmutzig-gelbliche Farbe an.
- Ab dem 14. Tag wird er eher bräunlich-durchsichtig.
- Ab dem 21. Tag nach der Entbindung ist die Farbe des Wochenflusses eher grauweiß, die Konsistenz wird zunehmend schleimig.
Zu Beginn des Wochenbetts kann die Menge des ausgeschiedenen Wochenflusses bis zu 500 Milliliter betragen. Die Stärke des Wochenflusses nimmt jedoch im Verlauf des Wochenbettes kontinuierlich ab. Nach etwa vier bis sechs Wochen sollte der Wochenfluss ganz versiegt sein. Dabei schrumpft auch die Gebärmutter von einer maximalen Größe von etwa 1000g wieder auf ihre ursprüngliche Größe von etwa 80g. Dies lässt sich auch anhand der Tastuntersuchungen von außen feststellen.