Ein Wochenflussstau (Lochialstau, Lochiometra) ist ein Rückstau des Wochenflusses mit darauf folgender Entzündungsreaktion. Wird dieser nicht rechtzeitig behandelt, kann die Infektion auf die Gebärmutter übergreifen und zum Kindbettfieber führen.
Wie entsteht Wochenflussstau?
Ein Wochenflussstau entsteht meist aufgrund eines unzureichend geöffneten Muttermundes. Dies ist häufig nach Kaiserschnittentbindungen der Fall oder wenn der Muttermund durch Reste der Eihaut oder geronnenes Blut verstopft ist. Da der Wochenfluss Keime enthält, können diese im Falle eines Aufstaus nicht mehr ausgeschwemmt werden. Die Gefahr einer Infektion im Bereich der Gebärmutter steigt zunehmend, je länger der Wochenflussstau besteht.
Wie macht sich Wochenflussstau bemerkbar?
Ein Wochenflussstau macht sich zunächst durch ein Ausbleiben des Wochenflusses bemerkbar. Die Patientinnen leiden zudem unter einer weichen und druckschmerzhaften Gebärmutter, die zudem häufig vergrößert ist. Dies bereitet oft Schmerzen im gesamten Unterbauch. Betroffene Frauen klagen außerdem häufig über Kopfschmerzen, die typischerweise an beiden Schläfen als ziehend und stechend empfunden werden. Ein Wochenflussstau ist des Weiteren meist von Fieber begleitet, das zwischen dem zweiten und fünften Wochenbetttag einsetzt (Puerperafieber).
Wird der Wochenflussstau nicht rechtzeitig erkannt, kann sich eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis puerperalis) entwickeln. Zudem kann sich der gestaute Wochenfluss innerhalb der Gebärmutter zersetzen und so zur Bildung von Giftstoffen führen, die im schlimmsten Falle eine Sepsis („Blutvergiftung") verursachen können.
Wie kann ein Wochenflussstau diagnostiziert werden?
Meist bemerkt die Patientin selbst, dass der Wochenfluss aufhört oder ungewöhnlich schwach ist. Schon bei einem länger als einen Tag ausbleibenden Wochenfluss sollte dringend der Frauenarzt aufgesucht werden. Zudem kann ein fehlender Wochenfluss auch im Rahmen der gynäkologischen Kontrolluntersuchung entdeckt werden.
Typischerweise treten im Falle eines Wochenflussstaus etwa zwei bis sieben Tage nach der Geburt Fieber und typische Stirnkopfschmerzen auf. Bei der gynäkologischen Untersuchung ist der obere Gebärmutterrand höher zu ertasten, als es der Wochenbettdauer entspricht. Durch eine Ultraschalluntersuchung des Unterbauchs kann der Arzt zudem meist Flüssigkeitsansammlungen im Bereich der Gebärmutterhöhle feststellen, was die Diagnose des Wochenflussstaus sichert.