Bei leichten Blutungen, die nur wenigen Minuten andauern und von selbst wieder aufhören genügt es, den behandelnden Arzt im Verlauf der nächsten Tage darüber zu informieren. Die Schwangere sollte sich ausreichend beraten lassen, was bei einem erneuten Auftreten von derartigen Blutungen zu tun ist. Manche werdenden Mütter haben auch einen zu niedrigen Spiegel des Gelbkörperhormons Progesteron und bluten deshalb vorübergehend. Zum Ausgleich deshalb in einigen Fällen ein Gestagen (wie Utrogestan, Duphaston, Crinone) zugeführt.
Wie lange man diese Medikamente geben sollte, ist noch nicht eindeutig geklärt. Manche Fachleute empfehlen die Therapie bis zu 12. Schwangerschaftswoche, andere bis zur 8. oder 9. Schwangerschaftswoche. Spätestens in der 12. Schwangerschaftswoche muss eine Lutealinsuffizienz jedoch nicht mehr ausgeglichen werden, da dann die Gelbkörperhormon-Produktion vom Mutterkuchen (Plazenta) sichergestellt wird.
Sind die Blutungen jedoch stärker, wie etwa in den ersten Tagen der Regelblutung, schmerzhaft oder hören nicht mehr auf, sollte sofort ein Gynäkologe oder eine Frauenklinik aufgesucht werden. Bei jeder Form von vaginalen Blutungen sollte eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden, in der der behandelnde Arzt mit dem Spekulum überprüft, ob das Blut aus der Gebärmutter stammt. Zudem sollte im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung der Sitz des Mutterkuchens überprüft werden. Vor allem im zweiten Schwangerschaftsdrittel sollte zudem eine Kardiotokographie durchgeführt werden, um den Herzschlag des Kindes zu kontrollieren.
Bei stärkeren Blutungen sollte der Kreislauf der Patientin vorsorglich in einer Klinik überwacht werden. Verliert sie viel Blut, müssen unter Umständen Bluttransfusionen gegeben werden, um den Verlust auszugleichen. Liegt eine Eileiterschwangerschaft oder Eileiterruptur, eine vorgelagerte und vorzeitig gelöste Plazenta oder eine Uterusruptur vor, sind eine Operation beziehungsweise eine Kaiserschnittentbindung meist unumgänglich.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.